Verlängerungsosteotomie (Beinverlängerung)
Verlängerungsosteotomie (Beinverlängerung)
Sind angeborene oder erworbene Beinlängendifferenzen durch orthopädietechnische Maßnahmen nicht kompensierbar, besteht die Indikation zur Verlängerung der Extremität durch ein operatives Verfahren.
Die Verlängerungsosteotomie kann u.a. als Kallusdistraktion oder Chondrodiastase (im Wachstumsalter) durchgeführt werden.
Bei der Kallusdistraktion wird der Knochen chirurgisch durchtrennt und es folgt eine schrittweise Dehnung, bei der sich zwischen den Knochenenden neuer Knochen bildet. Dieses Verfahren erfolgt in kleinen Schritten über einen längeren Zeitraum, bis die gewünschte Länge erreicht ist. Ein Fixateur, entweder intern (wie der Verlängerungsmarknagel) oder extern (Fixateur externe), wird verwendet, um die Knochen in der richtigen Position zu halten und das Wachstum zu unterstützen.
Die Chondrodiastase hingegen wird bei Kindern und Jugendlichen angewendet, deren Wachstumsfugen noch offen sind. Durch das vorsichtige Dehnen des Knorpelgewebes in den Wachstumszonen kann das Beinwachstum angeregt werden, was zu einer allmählichen Verlängerung führt. Dieses Verfahren ist besonders schonend, da es die natürliche Wachstumsphase nutzt.
Beide Verfahren erfordern eine sorgfältige Nachsorge, inklusive regelmäßiger Röntgenkontrollen und intensiver Physiotherapie, um das neu verlängerte Bein funktionell zu trainieren. Die Dauer der Behandlung kann mehrere Monate betragen, abhängig von der Verlängerungsstrecke und der Heilung des Patienten.